Yopo [Anadenanthera colubrina]

by Pipa 4/11/2018 Yopo |  Andere |  Einnehmen Views 3995


Anadenanthera colubrina, aka Yopo, ist eine Pflanze, die aus dem südlichen Andengebiet und dessen Nachbarregionen Südost Brasilen, Argentinien, Bolivien, Paraguay und Peru stammt.

Ein Yopobaum kann bis zu 18 Meter hoch werden und hat eine dunkle, fast schwarze Rinde. Die Blätter sind bis zu 30cm lang und sind fein gefiedert. Die dunkelbraunen Samenhülsen sind ledrig und können bis zu 35 cm lang werden. Diese Hülsen enthalten sehr flache, runde, dunkelbraune Samen, und werden schon seit über tausend Jahren verwendet.
 
Die älteste Spur von Yopogebrauch geht auf 4500 Jahre zurück. In der Nordostargentinischen Region von Puna wurde es in Pfeifen geraucht und hat die Tiahuanaco Kultur (übersetzt „Wohnung der Götter“) stark geprägt.

Im 16. Jahrhundert wurde der Verbrauch von Yopo als Chichazusatz beschrieben. Chicha ist ein traditionelles Zeremonie-Getränk aus dem Andengebiet. Schamanen haben damals diesen fermentierten Trank, um “einen Einblick in die Zukunft” zu gewinnen, eingenommen.
 
Der schamanische Verbrauch von Yopo-Schnuppen wurde bei vielen Stämmen des Andengebietes beschrieben. Andere haben auch die gerösteten Samen geraucht.
 
Aktive Zutat und Effekte
Die aktive Zutat von Yopo ist Bufotenin (5-HO-DMT), ein mit dem Neurotransmitter Serotonin verwandtes Tryptamin, was über eine ähnliche chemische Struktur wie Psilocin, DMT und 5-Meo-DMT verfügt. Bufotenin agiert also als Serotonin-, Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und erlauben so größere Präsenz dieser Neurotransmitter im Hirn.
 
Die am häufigsten beschriebenen Effekten des Yopos sind unter anderen:

  • Euphorie
  • empfindlicherer Gefühlapparat
  • Zeitverzerrung
  • Empathie
  • Visuelle und auditive Halluzinationen
  • Konzeptuelles Denkvermögen und lebendige innere Gedanken
  • Abdriften („Morphing“, „Breathing“, „Flowing“) – ähnlich wie bei DMT
  • Farbliche Verstärkungen
  • Motorischer Kontrollverlust
  • Pupillendilatation
  • Achtsamkeit
  • Übelkeit
  • „Couch-bound”

 
Manche Nutzer beschreiben also einen DMT-ähnlichen Trip. Andere behaupten, dass DMT psychedelischer und euphorischer sei, während Yopo entspannender und introspektiver sei.
Aufgrund seiner Wirkung als Wiederaufnahmehemmer kann Butofenin toxisch werden, wenn es mit MAO-Hemmer, Stimulanzien, RIMAs und SSRIs (diese beiden letzten werden oft als Antidepressiver vorgeschrieben) kombiniert wird.
 
Vorbereitung und Dosierung
Yopo kann auf drei verschiedenen Weisen vorbereitet und eingenommen werden. Alle drei haben unterschiedliche Wirkungsstärken und -dauer und benötigen unterschiedliche Dosierungen, um die gewünschten Effekte zu erzeugen.
 
Die Erfahrungen einiger Nutzer zeigten, dass das vorige Kauen von Kokablätter hilfreich sein kann, um beim Yopo Nebeneffekte und Badtrips zu vermeiden und klarere Visionen zu haben.
 
Schnuppen

Die Samen leicht anrösten und dann so fein wie möglich zermahlen. Die beschriebenen Effekten vom Yopo-Schnuppen sind Trips von etwa 20 Minuten mit schwarz-weiß Halluzinationen (selten farbige) und blumige Muster.
 
Dosierungen beim Schnuppen:
Leicht – 150 bis 250 mg
Medium – 250 mg bis 500 mg
Stark – 1 Gramm
 
Rauchen
Die Samen werden geröstet, grob geschrotet und mit Tabak vermischt. Das Rauchen der Samen wird starke halluzinogene Effekte für etwa 30 Minuten haben und langsam in den zwei folgenden Stunden nachlassen. Der Trip startet mit einem schweren Körpergefühl. Halluzinationen beginnen nach 10 Minuten.
 
Dosierungen beim Rauchen:

5 bis 8 Samen mit Tabak vermischt und als Zigarette gedreht
Medium – eine halbe Zigarette
Stark – 1 Zigarette
 
Orale Einnahme
Der Samensaft wird gepresst und mit einem Getränk vermischt (traditionell mit Chicha). Ansonsten können die Samen gekocht und mit Honig gegessen werden. Die Effekte bei einer oralen Einnahme sind je nach Person wechselhaft und sehr abhängig von deren Mageninhalt zur Zeit des Konsums.
 
Dosierung bei oraler Einnahme:

5 bis 8 Samen zu „Saft” gepresst und mit einem Getränk vermischt. 
Für Tee oder zum Essen: 2 bis 3 Samen in Wasser gekocht.


DOSIERUNGEN

Yopo [Anadenanthera colubrina]

Dosierungen beim Schnuppen:

Leicht– 150 bis 250 mg
Medium– 250 mg bis 500 mg
Stark – 1 Gramm

Dosierungen beim Rauchen:

5 bis 8 Samen mit Tabak vermischt und als Zigarette gedreht
Medium – eine halbe Zigarette
Stark – 1 Zigarette

Dosierung bei oraler Einnahme:

5 bis 8 Samen zu „Saft” gepresst und mit einem Getränk vermischt.
Für Tee oder zum Essen: 2 bis 3 Samen in Wasser gekocht.

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