Cannabis Klonen

by Pipa 4/10/2018 Cannabis Klonen |  Cannabis |  Züchten Views 1710


Das Klonen einer Pflanze, auch asexuelle Reproduktion genannt, entspricht dem Prozess genetisch identische Stecklinge zu produzieren, die alle aus der selben Pflanze stammen. Dies heißt, dass diese Klone bewurzelte Stecklinge sind, die alle die exakt-gleichen Eigenschaften haben wie die der Mutterpflanze, von der sie stammen.

Das Klonen ist unter kommerziellen und Privatzüchtern sehr beliebt, denn es hat viele Vorteile:

  • Spart Zeit und Geld ohne neue Samen kaufen und keimen lassen zu müssen.
  • Produziert einen selbständigen Garten
  • Ermöglicht die Replikation von den fruchtbarsten und besten Pflanzen.
  • Wenn Du die Zahl deiner Pflanzen begrenzen musst, brauchst du, sobald die Klone ihre Blütenreife erreicht haben, die „Mutterpflanze“ nicht mehr zu behalten. Wenn Du dann mehr Pflanzen brauchst, kannst du einen Steckling als „Mutter“ benutzen und so dein bevorzugtes Cannabinoid-Profil züchten.


Theoretisch ist es ziemlich leicht Stecklinge zu machen. Bei manchen Schritten musst Du aber besonders aufpassen. 

Klone wurzeln üblich in wenigen Wochen. Nicht alle Stecklinge werden es aber schaffen, und Du solltest also lieber mehrere Stecklinge vorbereiten. So bekommst Du mit Sicherheit eine oder mehrere schöne gesunde Pflanzen, die große, fette Knospen produzieren werden.

So verläuft der Klonvorgang:

1. Die „Mutterpflanze“ aussuchen und vorbereiten

Überstürze diese Etappe nicht. Suche sorgfältig deine Pflanze aus: eine, die einen hohen Ertrag und starke Knospen produziert, außerdem schnell wächst und natürlich deine Lieblingssorte ist.

Wenn du erst mit dem Klonen anfängst und keine Erfahrung in der Auswahl der Pflanze hast, solltest einfach die Pflanze aussuchen, die stark und gesund aussieht und schnell wächst.

Es ist besser Pflanzen auszusuchen, die aus regelmäßigen Samen gekeimt sind. Pflanzen aus weiblichen Samen könnten auch funktionieren. Sei dir aber bewusst, dass das Züchten einer Pflanze, die nur weibliche Samen produziert, viel Stress für sie bereitet, und sie dann mit zusätzlichem Stress Hermaphrodit werden kann. Dies würde Deine Chancen, eine schöne, gesund blühende Pflanzen zu bekommen, gefährden.  

Die ausgesuchte Pflanze muss mindestens 2 Monate alt sein.

Die optimale Wachsphase der „Mutterpflanze“ steht unter den Züchtern heute noch zu Debatte: manche behaupten, die Pflanze muss 3 Wochen in einem vegetativen Zustand gebracht werden. Andere meinen, dass das Klonen, wenn die Pflanze 3 Wochen Blütezeit hinter sich hat, schon durchgeführt werden kann. Es gibt keinen wirklichen Konsens unter Experten. Die meisten argumentieren, dass das Klonen einer blühenden Pflanze gegen die Zuchtregeln verstößt. 


Nachdem Du Deine „Mutterpflanze“ ausgesucht hast, kannst Du sie vorbereiten indem Du sie 1 bis 2 Wochen bevor du die Stecklinge schneidest nicht düngst. So wirst Du sicherstellen, dass Blätter und Stämme keinen Nitrogenüberschuss haben, so dass die Energie der Stecklinge direkt dem Wurzeln dienen kann.

2. Die Stecklinge von der „Mutterpflanze“ abschneiden

Du musst hier in einem sauberen Umfeld arbeiten und so weit wie möglich ein Bewegen der Pflanze und der Stecklinge vermeiden.

Suche Dir die niedrigsten Zweige aus. Diese bekommen am wenigsten Licht und kämpfen eh schon um ihr überleben. Insofern sind sie für Stecklinge auch ideal, weil sie noch nicht steif sind und schneller wurzeln können. Suche Dir die aus, die am robusten und gesundesten aussehen, mindestens 20 cm lang sind und möglicherweise zwei Blätter oder mehrere Knoten haben. 

Schneide sie so nah wie möglich vom Stamm mit einer sauberen Rasierklinge ab. Ein 45° Winkel bietet dabei die größte Oberfläche zum Wurzeln an.

Platziere die Stecklinge sofort in Wasser, so dass keine Luft ins Gefäßsystem der Pflanze eindringt. Wenn Luftbläschen sich im Stamm des Stecklings bilden, werden sie nämlich die Wasseraufnahme und somit das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen.

Entferne alle reifen Blätter von den Stecklingen. Wenn aber alle reif sind, solltest du ein paar übrig lassen. 


3. Platziere die Stecklinge in einen Wurzelmedium


Was Wurzelmedien angeht, gibt es drei verschiedene Schulen: die Steinwoll-, die Blumenerden-, und die Wassermethode.

An dieser Stelle wirst Du Wurzelpulver oder Wurzelgel benötigen, um jeden Steckling einzustippen, bevor Du sie in Deinem ausgewählten Medium einsteckst.

- Bei der Steinwollmethode brauchst du Steinwollwürfel (ein bodenfremdes Äquivalent geht auch. Erkundige Dich in Deinem lokalen Grow-Shop), die du dann für ein Paar Stunden in Wasser eintauchst (prüfe dabei, dass der pH-Wert des Wassers um 5,5 liegt).

Steinwolle ermöglicht einen guten Luftstrom und speichert viel Feuchtigkeit, daher ist sie ein hervorragendes Wachsmedium für Deine Stecklinge.

Tunke Deine Stecklinge in Wurzelgel/-pulver und platziere sie in einem Steinwollwürfel. Halte die Temperatur zwischen 21°C und 25°C und eine hohe Feuchtigkeit (um die 90% ist optimal).

- Bei Bodenerde werden die Stecklinge direkt in wassergesättigten Boden eingepflanzt, nachdem die Stängel in Wurzelgel/-pulver eingetunkt worden sind. Benutze eine nährstoffarme Erde.

- Bei der Wassermethode werden die Stecklinge zum Wurzeln in Wasser platziert. Dein Behälter sollte ein Flaschenhals haben, so dass die Pflanze gerade stehen kann. 

Platziere einfach die Stecklinge in einem Wassercontainer, bis sich die ersten Wurzeln entwickeln. Dies passiert ungefähr zusammen mit der Entwicklung neuer Blätter. 

Bei dieser Methode meinen manche Profis, dass kein weiteres Wurzelmedium benötigt wird, während andere das Wasser mit Pflanzenfutter anreichern. Beides geht. 

Mische das Wasser jede Paar Tage durch, um die Bildung von Algen zu vermeiden. Falls das passiert, solltest Du das Wasser austauschen. 

Alle drei Methoden haben Vor- und Nachteile. Suche Dir einfach die aus, die Dir am besten passt. Du kannst sogar alle drei ausprobieren, um zu sehen bei welcher Du am meisten Erfolg hast.

4. Umpflanzen der Klonen

Sobald ein neuer Wachstumszyklus anfängt, wird es Zeit, die Klone umzupflanzen.  

Nehme zwei große Behälter in denen die Klone ihre Vollreife erreichen werden können.

Hier solltest Du wieder in einer sauberen Umgebung arbeiten und mit der Pflanze besonders vorsichtig umgehen, damit sie während des Umpflanzens keinen wachstumsgefährdenden Schock bekommt.

Aus der Steinwolle oder der Erde umzupflanzen ist wie bei jeder Ansaat.

Wenn Du der Wassermethode gefolgt bist, solltest du den Wasserbehälter mit der Pflanze neben den neuen, größeren Behälter tun. Mach ein Loch in die Erde und pflanze deinen Klon ein während du versuchst, die Wurzeln soweit wie möglich nicht an die Luft kommen zu lassen. Fülle das Loch mit der restlichen Erde ein und drücke die Pflanze sanft runter. 

Klone, die schon angefangen haben zu wurzeln, haben eine größere Überlebenschance. Ein bewurzelter Klon ist genauso stark, wie die reife Pflanze, von der er stammt.  

Die Klone werden anfangs nicht besonders gut aussehen. Wenn sie aber überleben, werden sie aber innerhalb von zwei oder drei Monaten in die Blüte gehen.

Pflege der Klone

Die Klone sollten bei einer Raumtemperatur zwischen 22°C und 27°C bewahrt werden.  

Da die Klone nur kleine Wurzeln haben, kannst du sie mehrmals am Tag (Tageszeit ist besser) mit Wasser besprühen, damit sie auch durch ihre Blätter Wasser aufnehmen können.

Wenn Du magst, kannst Du die Klone in einen Feuchtigskeitsdom platzieren. Solche findest Du in jedem Gartenhandel. Dies wird sicher stellen, dass das Feuchtigkeitsniveau optimal hoch bleibt, so dass die Pflanze nicht ausstirbt. Denk dabei dran, Deinen Dom täglich zu lüften, damit kein Schimmel entsteht.

Experten sind sich auch nicht einig, was die Belichtung nach dem Umpflanzen betrifft. Manche werden in den ersten Tagen sehr bestimmte Lichter benutzen wollen, während andere sofort mit hellem Licht arbeiten und später einen Dimmerschalter benutzen. Beides geht.

Wenn Du Lichter benutzt, solltest Du sicher stellen, dass die Pflanze mehrere Dunkelheitsstunden bekommt. Ein Ratio von 16 Lichtstunden zu 8 Dunkelheitsstunden ist optimal.

Bei ständiger und aufmerksamer Pflege gibst Du Deinen Klonen die beste Überlebenschance.

Hinweise für  Outdoor-Züchter :

Das Klonen ist erfolgreicher, wenn Du an einem Ort mit langen Wuchsperioden lebst.

Deine Stecklinge werden nach drei Monaten Wuchsperiode anfangen zu wachsen, also wenn Deine Mutterpflanze reif ist. Selbst bei einer extralangen Wuchsperiode werden also die Klone vielleicht nicht ihr volles Potenzial erreichen können. Um so länger die Wuchsperiode, um so höher sind Deine Erfolgschancen.

Andererseits hat die Erfahrung gezeigt, dass kurze Klone auch eine unglaubliche Ernte produzieren können.

Denke dran, dass Du für eine erfolgreiche Klonerfahrung deine Pflanzen mit größter Sorgfalt behandeln musst!



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