Der blaue Lotus (Nymphaea cerulae) wuchs ursprünglich wild im Tiefland des Nils und ist eine der wichtigsten Ritualpflanzen des antiken Ägyptens. Er wurde bewundert für seine Schönheit, seinen Duft, seine Symbolik und auch seine berauschenden Effekte.
Es wird geglaubt, dass die Blüten des blauen Lotus von der religiösen Elite benutzt wurden, um eine schamanische Ekstase zu erreichen. Die Blütenblätter wurden auch häufig als Dekoration für Mumien und Gräber verwendet.
Der Anbau der Samen des blauen Lotus ist ziemlich einfach. Du solltest nur auf bestimmte Details achten. Hier findest Du zwei Wege, die blauen Lotussamen anzupflanzen.
1. Methode - Wasserkeimung
Bei dieser Methode wirst Du die Samen erst in Wasser aufkeimen lassen, bevor Du sie in Erde pflanzt.
1. Öffnen der Samenschale
Du must den Samen mit einer Metallklinke aufschneiden, bis Du etwas Weiß siehst. Dieser Schritt ist sehr wichtig, denn der Samen kann ohne leicht geöffnet zu sein nicht keimen.
2. Platziere die Samen in Wasser
Nimm ein Glass und fülle es mit warmen, nicht chloriertem Wasser (Du kannst Flaschenwasser benutzen). Wechsle das Wasser täglich. Nach dem ersten Einweichtag sollten die Samen sich in ihrer Größe mindestens verdoppelt haben.
Samen, die an der Oberfläche schwimmen, sind wahrscheinlich unfruchtbar und werden womöglich nicht keimen. Um dies sicherzustellen, kannst Du den Samen nochmal öffnen und ihn wieder ins Wasser drücken. Wenn er danach nicht aufweicht, kannst du ihn wegschmeißen. Nachdem die Samen zu keimen begonnen haben, solltest du weiterhin das Wasser wechseln. Sei nur sehr vorsichtig, die Keime dabei nicht zu beschädigen.
3. Bereite den Topf und die Erde vor
Wenn die Sprösslinge ugf. 16 cm hoch sind, sind sie bereit gepflanzt zu werden. Nimm einen Topf oder einen Eimer ohne Loch (sonnst wird die Pflanze durch das Loch wachsen). Der Behälter sollte groß genug sein, um der Pflanze genug Platz zum wachsen zu lassen (ein Topf von ugf. 15 L sollte ausreichen).
Als Erde solltest Du dicht und lehmig aussuchen. Eine Mischung aus Tonerde (2/3) und Sand (1/3) funktioniert gut. Benutze keinen Strandsand, da er salzig und für die Pflanze ungeeignet ist. Stelle sicher, dass die Erde auch keine Dünger oder organischen Komponenten beinhaltet.
Fülle den Topf mit Erde.
4. Pflanze die Sprösslinge
Bevor Du die Sprösslinge in die Erde tust, solltest Du jeden Keim mit etwas Ton umhüllen (die Sprösslinge sollen dabei frei bleiben), damit die Pflanze danach stabil eingepflanzt bleibt. Nachdem der Topf gefüllt ist, solltest Du die Keime sanft in die Erde drücken. Die Samen sollen direkt unter der Erdoberfläche bleiben. Verteile dann eine dünne Schicht Erde drüber.
Senke den Topf in 40 bis 50 cm Flachwasser ein (in einem natürlichen oder künstlichen Teich). Die Temperatur des Wassers sollte stets ugf. 22°C erreichen.
Du kannst am Boden des Topfes schwere Steine legen, damit er gewichtet ist und eingetaucht bleibt. Erlaube so viel Sonne und Licht wie möglich.
2. Methode – Bodenkeimung
Bei dieser Methode werden die Samen direkt in der Erde gekeimt.
1. Bereite die Töpfe vor
Fülle einen Topf oder einen wasserdichten Behälter (Minimum 15 cm groß, ohne Loch) mit lehmiger Erde auf. Auch hier sollte die Erde keine Dünger oder organischen Materialien beinhalten. Füge warmes Wasser bis 2 oder 3 cm über die Erdoberfläche hinzu. Erlaube der Erde sich abzusetzen und drücke dann nochmal sanft, um sie dichter und kompakter zu machen.
* Eine alternative wäre, hier kein Wasser hinzuzufügen und erst nach dem nächsten Schritt den Topf einfach bis zum Rand einzutauchen.
2. Pflanze die Samen ein
Verteile die Samen regelmäßig in den Boden, mindestens 2 bis 3 cm auseinander. Verteile eine dünne Schicht Erde drauf.
Stelle die Töpfe an einem warmen und sonnigen Ort (mindestens 22°C).
* Wenn Du Dich dafür entscheidest, im ersten Schritt kein Wasser hinzuzufügen, solltest du jetzt die Töpfe bis zum Rande ins Wasser eintauchen
.
3. Topfe die Sprösslinge um
Die Sprösslinge sehen erst aus wie Gras. Wenn die Sprösslinge anfangen, kleine Blätter zu entwickeln, die an der Wasseroberfläche schwimmen, kannst du sie in tieferes Wasser eintauchen. Dazu solltest Du die Pflanze in einem größeren Behälter umtopfen und sie dann in tieferes Wasser eintauchen.
* Bei diesem Schritt kannst Du die Samen mit etwas Ton umhüllen, damit sie stabil wachsen. Du kannst am Boden des Topfes schwere Steine legen, damit er beschwert ist und eingetaucht bleibt.
Tipps für die tägliche Pflege des blauen Lotus
Der blaue Lotus liebt wärme und direktes Sonnenlicht, also sollte er zu seinem Wachstum bei einer Mindesttemperatur von 22°C gehalten werden. Wenn die Pflanze unter der prallen Sonne steht und die Temperatur 35°C erreicht, solltest du der Pflanze etwas Schatten besorgen, damit ihre zarten Blätter nicht verbrennen.
Während der Wachsphase kannst Du tote Blüten abschneiden, aber nur die, die über der Wasseroberfläche schwimmen. Sonst kompromittierst Du das Wachstum der Pflanze.
Wenn es bei Dir im Winter schneit und eist, solltest Du Deinen blauen Lotus schützen, indem Du ihn im tiefsten Ort deines Teiches eintauchst oder ihn sogar reinbringst.
Dünge deinen Teich mit speziellen Wasserpflanzen-Teichtabletten. Das Düngen sollte im ersten Wachsjahr der Pflanze nicht nötig sein, vor allem wenn Du die Pflanze vom Samen aus züchtest. Das Düngen kann danach jede 3 bis 4 Wochen durchgeführt werden. Dünge nicht im Hochsommer (Mitte-Juli genügt). Dies wird deiner Pflanze ermöglichen, später in Winterruhe zu gehen.